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Missbrauchsopfer als Studienobjekte für Heimkinderstudie
Weisser Ring
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Im Mai 2012 bietet der Wiener Stadtrat Christian Oxonitsch den Opfern in der Wiener Kinderheim-Geschichte weitere Hilfe an:
„Wir ermöglichen damit, dass wir Entschädigungen zeitnah und rasch auszahlen können“, sagt Oxonitsch. 1042 ehemalige Heimkinder haben sich bei der Opferschutzorganisation Weisser Ring gemeldet. 661 von ihnen wurden bereits angehört, 475 entschädigt, 338 bekommen auf eigenen Wunsch Psychotherapie bezahlt. Oxonitsch will die teils unrühmliche Vergangenheit der Wiener Kinderheime „step by step“ aufarbeiten.
[Kurier]
Die Opfer wurden an den Opferschutzverein Weißer Ring weitergeleitet, der für die Betreuung der Opfer und die Aufarbeitung ihrer Geschichte zuständig ist.
Es ist unvorstellbar welches Leid Opfer ertragen müssen. Neben der Entschädigung benötigen viele psychotherapeutische Hilfe um die traumatischen Erlebnisse aufarbeiten zu können.
Wenn im nachhinein Studien die Auswirkungen auf die Opfer untersuchen sollen, müssen einfühlsamme Methoden gefunden werden, die Opfer anzusprechen, ohne wieder Erinnerungen an die Traumatisierung hervorzurufen.
Opfer einfach per Briefpost zu überfallen, mit Briefen, gefüllt mit zahlreichen Formularen und der Frage nach einer Haarprobe, lässt das nötige Fingerspitzengefühl gerade bei einer Opferschutzorganisation vermissen.
Durch die Universität Wien soll in einer groß angelegten "Wiener Heimstudie" der Missbrauch in Institutionen und psychosoziale Langzeitfolgen untersucht werden. Alle Betroffenen, die im Projekt "Hilfe für Opfer von Gewalt in Einrichtungen der Wiener Jugendwohlfahrt" aufgenommen wurden, haben per Post die Unterlagen der Universität Wien zur Studienteilnahme durch den Weissen Ring erhalten.
Ehemalige "Heimkinder" empfanden diesen Brief traumatisierend: Dieser retraumatisierende Brief, weckte in ehemaligen "Heimkindern" Erinnerungen, dass wieder über sie buchgeführt, sie
studiert und als menschliche Probe genommen werden sollen.
Das aus Gründen des Datenschutzgesetzes der Brief nicht von der
Universität sondern über den Weissen Ring ausgesandt wurde zeigt, dass man zwar versucht hat dem Buchstaben des Gesetzes gerecht zu werden, aber ist der Weisse Ring seiner Rolle als Opferschutzorganisation und seinem Selbstbild gerecht geworden?
- Stellungnahme
- Heimkinder-Studie der Universiät Wien:
- Wiener Heimstudie
- Studienteilnahme
- Projekttagebuch
- Quellen:
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Die Presse
Die Stadt Wien hat am Montag mit den Entschädigungszahlungen an die
Opfer von Gewalt in städtischen Heimen begonnen. Insgesamt werden dafür
zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, informierten Jugendstadtrat
Christian Oxonitsch (S) und der Opferschutzverein Weißer Ring. Der
Verein ist für die Betreuung der Opfer und für die Aufarbeitung ihrer
Geschichte zuständig. Bisher seien 86 Fälle besprochen worden.
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Kurier
Für Ex-Heimkind war Prozess lebensbedrohlich
Gutachter sieht
Zusammenhang mit Schlaganfall.
Bei Molnar seien langzeitliche Traumafolgestörungen aufgetreten. Während des Prozesses soll es zu einer Retraumatisierung gekommen sein, weil Molnar den Eindruck gewonnen habe, dass „man ihm nicht glaubte und alles wie früher war“. Der Stress bei dieser Verhandlung hätte schließlich zum Schlaganfall geführt und die Lungenentzündung ausgelöst.